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Tätigkeitsbericht für das Jahr 2015

 

Terror, Flucht und Verfolgung waren die Stichworte des Jahres 2015.
In Israel nahm die Zahl der palästinensischen Messerattentate deutlich zu.
…“Die KZs sind ja leider außer Betrieb“. Das sind Worte eines Rechtsextremisten auf der Pegida-Kundgebung am 19. Oktober 2015 in Dresden. – Ein Aufruf zum Handeln gegen Menschen, die anders sind. Diese Hassreden gegen Politiker und Muslime, gegen Flüchtlinge, ging selbst einigen Kundgebungsteilnehmern zu weit.
Die Stimmung in Deutschland ist emotional beeinflusst von Ängsten vor den neuen Fremden, deren anderen Kulturen und Religionen.
Da gilt für uns alle, wachsam zu sein; uns nicht von derartigen Parolen einlullen zu lassen. Die Pogrome von 1938 und deren Folgen sollten uns eine Warnung sein.

 

Eine weitere Stolpersteinverlegung für Bad Hersfeld ist für Juni 2016 in Vorbereitung.

Seit geraumer Zeit arbeiteten wir mit beim „Runden Tisch gegen Rechts“. Daraus entstand nun unter unserer Beteiligung das „Bündnis bunt statt braun in Hef-Rof“, das sich mindestens einmal monatlich trifft und mit diversen Aktivitäten/Veranstaltungen an die Öffentlichkeit tritt.

Die im Frühjahr 2015 mutwillig zerstörte Gedenktafel jüdischer Opfer des Holocaust am Schillerplatz in Bad Hersfeld wurde wieder hergestellt; allerdings kam es zum Jahresende zu einer erneuten Schändung.
Es wird über ein Neukonzept der Gedenkstätte nachgedacht.

Auch in 2015 waren wir wieder ausschlaggebend beteiligt an der Konzeption und Ausrichtung des nunmehr „30. Internationalen Freundschaftsfestes“ zum „Tag der ausländischen Mitbürger“ in Bad Hersfeld. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Michael Roth. Sie wurde in 2015 erweitert um eine „Auftaktveranstaltung“, u.a. mit Redebeiträgen des Hess. Staatssekretärs Jo Dreiseitel (Ministerium für Soziales und Integration), Vertretern des Landkreises, der Stadt und des Ausländerbeirates.- Zeitgleich eröffnet wurde in den Bad Hersfelder Obersbergschulen eine Wanderausstellung „Vorsicht gegen Rechts“, die anschließend nacheinander in mehreren Schulen des Landkreises gezeigt wurde.

Im Schenklengsfelder ehemaligen jüdischen Lehrerwohnhaus mit dem Judaica Museum fanden diverse Veranstaltungen mit Schüler- und Erwachsenengruppen statt.

Das unter Leitung von Dr. Heinrich Nuhn stehende „Projekt Rotenburg“ wurde von uns weiter begleitet und unterstützt. Im „Jüdischen Museum“ in der ehemaligen Mikwe finden regelmäßig Führungen statt. Dr. Nuhn hatte im Laufe des Jahres im Rahmen seiner Arbeit viele Kontakte und Begegnungen mit Besuchern aus aller Welt, was sich auch in diversen Presseberichten widerspiegelt.

Die Kooperation mit der „Stiftung Adam von Trott“ in Bebra-Imshausen (eine wechselseitige Mitgliedschaft)  zeigte sich auch wieder in einer Reihe von gemeinsamen/themengleichen Veranstaltungen.

 

Unsere Homepage www.christenjuden.de findet weltweit großes Interesse. Zusätzlich senden wir unsere „Informationen Christen und Juden“ als eMail-Newsletter an ca. 300 Interessenten.

 

Im Einzelnen ist zu berichten:

  • Veranstaltungen zur WOCHE DER BRÜDERLICHKEIT

 Motto „ I m   G e h e n   e n t s t e h t   d e r   W e g “

10. März        Wir sind, was wir erinnern“ - Zwei Generationen nach Auschwitz       Bad Hersfeld

                

  • Tagungen, Seminare, Studienfahrten, Ausstellungen

16.-17. April   Teilnahme an der landesweiten, auf dem Ausstellungsprojekt fußenden 
Konferenz „NS-Justiz in Hessen“ im Studienzentrum der Finanzverwaltung und Justiz
und Buchvorstellung: „NS-JUSTIZ IN HESSEN: Verfolgung, Kontinuität, Erbe“    Rotenburg*)

17. Mai            Internationaler Museumstag:    *)
Vorstellung der Rotenburger Mikwe und des historischen Friedhofs Schenklengsfeld

8.9. – 16.10. Wanderausstellung „Vorsicht Rechtsextremismus“ im Landkreis*)

                       

  • und 4. Einzelvorträge/Einzelveranstaltungen/Gedenkveranstaltungen

27. Januar      zum Auschwitzgedenktag: Öffentl. Gedenkveranst. im Kinocenter    Bad Hersfeld
                       mit dem Film “Im Labyrinth des Schweigens“

30. Januar      „Getauft, ausgestoßen und vergessen?“   (Imshäuser Gespräche)
                       Evang. Kirche und Christen jüd. Herkunft in der NS-Zeit                                Imshausen*)

17. Februar    „Jüdische Feiertage gemeinsam feiern“   Projekttag mit P. Kunik      Bad Hersfeld
                     
24. März         Vortrag: „Bis 1945 lebten Juden in Rotenburg“
                        im Rahmen der Jahresmitgliederversammlung                                       Bad Hersfeld

 

20. Juli           Gedenkveranstaltung am „Trottenkreuz“                                         Bebra-Imsh.*)

 

11. September Auftaktveranstaltung zum Internationalen Freundschaftsfest       Bad Hersfeld

13. September 30. internationales Freundschaftsfest 
                                   Schirmherr Staatsminister M. Roth                                             Bad Hersfeld*)

17. Sept.         „Zwischen Rosh Hashana und Jom Kippur 
Die jüdischen Feiertage erleben, hören und schmecken                        Bad Hersfeld

26. Oktober    „Sally Katzenstein/Franz Korwan zum 150. Geburtstag“            Alheim-Heinebach*)
 
                                                                      
                                                           P o g r o m g e d e n k e n :

  8. November  Pogromgedenken in Niederaula: Gottesdienst u. am Gedenkstein    Niederaula*)

  8. November  oekumenische Gedenkandacht zum Pogromgedenken                     Bad Hersfeld
  Abschluß an der Gedenkstätte Schillerplatz                                        Bad Hersfeld

 

24. November „…zusammen können wir alles“: über israel.-paläst. Dialogseminare Bad Hersfeld
 
  
5.   Kulturelle Veranstaltungen
 
22. März        Konzert mit Menachem Har-Zahav in der Stadthalle                               Bad Hersfeld*)

15. Dezember  Abend zu Chanukka: Tradition, Geschichten, Klezmer-Musik          Bad Hersfeld

*) Kooperationsveranstaltung
6.   Interne Veranstaltungen

24. März           Jahresmitgliederversammlung                                                             Bad Hersfeld

im Jahr 2015   diverse Vorstandssitzungen sowie div. telefonische Kontakte/Abstimmungen

7.    Jugendarbeit / Junge Erwachsene

17. Februar       „Jüd. Feiertage gemeinsam feiern“   Projekttag mit P. Kunik         Bad Hersfeld 

Stolpersteinpflege mit Jugendlichen der ev. Stadtkirchengemeinde                            Bad Hersfeld

Stolpersteinpflege mit Jugendlichen der ev. Gemeinde Ludwigsau                             Bad Hersfeld

 

8.    Sonstige Aktivitäten der eigenen Gesellschaft

Betreuung diverser jüdischer Besucher aus Israel und anderen Ländern (insbes.durch Dr. H. Nuhn).
Enge Kontakte mit den regionalen Arbeitskreisen in Rotenburg (Förderkreis Jüd. Ritualbad/Mikwe)
und in Schenklengsfeld (ehemaliges jüdisches Lehrerwohnhaus) – wechselseitige Mitgliedschaften.
Kooperation mit und aktive Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Christen+Juden der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck u.a. im Rahmen der „Jüdischen Bibelwoche“ im September.
Zusammenarbeit mit Schulen des Kreises Hersfeld-Rotenburg zu einzelnen Themen.
Weitergabe von Arbeitshilfen zum Jahresthema an Schulen und Multiplikatoren.
Einzelvorträge, Einzelgespräche, Beratungen sowie das Beschaffen und Verteilen div. Materialien an unter-schiedliche Zielgruppen.

Erweiterung der "Bibliothek Christen - Juden" (Hauptstandort ab 2012 in den Obersbergschulen): - mehr als 3.500 Titel
Kontakte zu verschiedenen jüdischen Familien in Israel, USA und anderswo.

Intensiv wurden die Möglichkeiten von eMail und Internet (u.a. für Forschungszwecke) genutzt.

Mitarbeit im „Netzwerk für Integration“ sowie am „Runden Tisch gegen Rechtsextremismus“.

Wir sind Gastmitglied in der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen). Enge Kooperation mit der ACK u. a. bei der gemeinsamen Gestaltung des Pogromgedenkens.

9.    Teilnahme an DKR-  und anderen Veranstaltungen

Teilnahme an der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in Ludwigshafen am 7. und 8. 3.
Teilnahme an der Jahres-Mitgliederversammlung des DKR  in Bonn-Bad Godesberg 8. – 10. 5.
Teilnahme an der Geschäftsführertagung des DKR in Hannover   9.- 11. 10.

        Landesarbeitsgemeinschaft der christlich-jüdischen Gesellschaften in Hessen:

  • 26. 9. Jahrestreffen der Vertreter der Hess. Gesellschaften in Wiesbaden
  • 19.11. Gespräch mit dem Landtagspräsidenten

Der Vorsitzende ist auch Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der chr.-jüd. Gesellschaf-ten in Hessen sowie einer der zwei Kassenprüfer des DKR.

10.    Öffentlichkeitsarbeit

  • Sechs Mitglieder-Rundschreiben mit z.T. umfangreichen Informationsbeilagen (u.a. Pressespiegel, Literaturbesprechungen, Druckschriften, aktuelle Presseberichte),
  • Hinweise auf verschiedene Tagungen (z.B. der Ev. Akademie Hofgeismar sowie der Buber-Rosenzweig-Stiftung, Ausstellungen und Veranstaltungen im regionalen Umfeld),

-     Spezielle Veranstaltungs-Einladungen,

  • Veranstaltungsvorschau und Veranstaltungsberichte in div. Medien (u.a. HR  4,

Hersfelder Zeitung, HNA, Kreisanzeiger)

11.   Mitgliederstatistik

        Mitgliederstand am 1.1. 2015    89     Zugänge bis 1.1.2016   2       Abgänge bis 1.1.2016   1
                     Stand am  1. 1. 2016    90    (davon beitragsfrei 9)

         Vorstand: Werner Schnitzlein, Horst Selbiger, Dr. Werner Arens, Karl Honikel
                            Beisitzer: Dr. Robert Brandau, Dr. Heinrich Nuhn, Rainer Bätzing

12. Tendenzen und Problemanzeigen  vgl. hierzu die Einleitung zu diesem Bericht.

13. Weitere Einzelheiten können Sie auf unserer Web-Seite www.christenjuden.de nachlesen.

Für den Vorstand:


                                                    Werner Schnitzlein                                                                   29.03.2016

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Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hersfeld-Rotenburg e.V., Falkenblick 1, 36251 Ludwigsau - - VR 532; Tel. 06621 76255;
Fax 65854; eMail: christenundjuden@web.de - Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg: IBAN DE16 5325 0000 001 000 09 11 BIC HELADEF1HER
www.christenjuden.de Mitglied im Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V., Bad Nauheim.

 

 

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